Ein Beitrag aus dem Magazin Ich.Mach.Schön. Ausgabe 02-2024.
Begonnen hat alles damit, dass die Mutter von Franz Stumptner einen Salon im Mühlviertel hatte. Nach der Schule machte sich Franz auf nach Linz und klapperte 1989 die angesagten Salons ab. Seine Lehre begann er schließlich bei Christian Edinger am Taubenmarkt, der ihm auch als großes Vorbild diente.
Nach verschiedenen Auslandsaufenthalten und diversen Stationen wagte Franz 2002 den Schritt in die Selbstständigkeit. Auf den 26 m2 großen Salon auf der Promenade folgte schnell ein zweiter mit 14 Bedienplätzen in der Herrenstraße. Immer öfter verbrachte Franz Zeit in London, da hatte er die Luxusketten Murdock und Menspire im Visier. Was in London geht, geht in Linz schon lange! Er setzte alles auf eine Karte und positionierte sich noch stärker im Luxussegment. Ein Haarschnitt kostet stattliche 60 Euro, der Konsument wird mit Waxing und vielem mehr verwöhnt. Nachhaltigkeit ist ein Thema, welches Franz groß schreibt. Das geht über die Produkte, den Kaffee, das Bier bis hin zu den Putzmitteln. Ja und was soll man sagen, die Linzer nehmen das gerne an. Die Herren kommen im Schnitt alle vier Wochen und legen auf ihr Aussehen und einen soliden Haarschnitt wert. Die Zielgruppe beginnt ab 30 Jahren. Die jüngeren Linzer gehen vorzugsweise zum Barber. Diesen spricht Franz ein fundiertes Handwerk zu. Nur kämpfen die Barbershops mit anderen Waffen. „Sie können um 16 Euro einen Haarschnitt anbieten und das geht einfach nicht, wenn man seine Steuern bezahlt, die Mitarbeiter nicht geringfügig beschäftigt… Sie haben Platz in unserer Landschaft, allerdings müssten sie sich an die Rahmenbedingungen halten“, spricht Franz offen das Barber Problem in Österreich an.
Das Konzept von Franz geht wirklich auf und so eröffnete er im April 2024 seinen dritten Salon. Wen darf es verwundern, es ist wieder ein reiner Männersalon. In sechs Monaten setzt er sein Konzept um. Da Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema für den Unternehmer ist, wird im Schmidtor ein Dornröschen wach geküsst. Der ursprüngliche Charme mit den goldenen Portalen und Galerien aus dem Jahr 1950 wird liebevoll renoviert und auch das Steckenpferd von Franz findet wieder im neuen Salon Einzug. Er sammelt mit Leidenschaft alte Fri- seursessel der Marke Takara Belmont und restauriert diese, sehr zum Leidwesen seiner Frau, denn Garage und Keller sind mit den Schätzen aus halb Europa vollgestellt.
Personalprobleme kennt Franz nur bedingt, denn er bezahlt gut und es gibt eine Viertagewoche. Er ist überzeugt, dass man Preise verlangen muss, auch wenn es den Kunden manchmal schmerzt, aber nur so kann man überleben, denn es gilt Gehälter zu zahlen, Mieten und vieles mehr.
Die Geschichte vom Franz geht weiter. Sein mitarbeiterstarkes Unternehmen wird in Kürze um einen Salon in Wien erweitert.
Fotos: Franz Stumptner
© WKO Bundesinnung der Friseure 2022