Das Vorwort von BIM Wolfgang Eder aus dem Magazin Ich.Mach.Schön. Ausgabe 02/2025.
Diese Ausgabe von Ich.Mach.Schön stellt die Lehrlinge in den Mittelpunkt. Das ist gut so – denn sie haben gerade beim Bundesbewerb in Gleisdorf großartige Leistungen gezeigt.
Engagiert, mit Herzblut und viel Liebe zum Detail haben sie die Bühne in der Steiermark gerockt.
Viele sind über sich hinausgewachsen, manchen haben die Nerven einen Strich durch die Rechnung gemacht – aber wir alle sind zu einer Familie zusammengewachsen und haben Handwerk auf höchstem Niveau gesehen.
Es sind Momente wie diese, in denen man für seine Arbeit viel zurückbekommt und sieht, dass das Feuer, das man selbst für diesen Beruf hat, von den Jungen weitergetragen wird.
Das berührt mich sehr, und ich möchte heute eine Lanze für die Ausbildung brechen.
Wenn wir unser Handwerk ernst nehmen und Fachkräfte haben
wollen, dann müssen wir in die Jugend investieren – denn sie sind unsere Zukunft. Noch immer ist unser Lehrberuf bei den Mädchen der drittbeliebteste. In den letzten beiden Jahren sind die Niveau gesehen. Es sind Momente wie
Lehrlingszahlen ziemlich stabil geblieben. Klar, es gibt Luft nach oben, aber der Pool aus dem wir schöpfen, wird immer kleiner.
Denn 60 % der Mädchen entscheiden sich für eine weiterführen- de Schule – bei den Burschen sind es
immerhin 50 %, die eine Lehre beginnen Fragt man durch die Bank, was das Schöne am Beruf ist, dann sagen die jungen Leute: Man kann aus jedem Typ etwas machen und den Menschen eine Freude bereiten. In Zeiten wie diesen ist das eine sehr schöne und notwendige Aufgabe. Wenn man an die Karrierechancen in unserem Beruf denkt, dann gibt es hier ebenfalls viele Möglichkeiten.
Eine Doppelseite widmet sich Carina Kern.
Sie hat gerade Silber bei einem Freundschaftsbewerb in Großbritannien erreicht und ist nicht nur handwerklich, sondern auch persönlich gewachsen. Die großen Bühnen, die man bei Wettbewerben bespielt, bieten so viele Chancen.
Daher mein Appell: Schickt eure Lehrlinge – es bringt allen etwas, wenn man eine Wettbewerbskultur lebt.
Eines ist mir noch aufgefallen – immer wieder bekomme ich Anrufe von Eltern und jungen Menschen, die eine Lehrstelle suchen und keine finden, auf der anderen Seite höre ich von vielen Berufskollegen:innen, dass sie händeringend auf der Suche nach Personal sind. Da muss uns eines klar werden – ohne Ausbildung wird es kein Fachpersonal geben.
Und eines noch: Die Jugendlichen haben Angst, dass ihr Beruf von der KI ersetzt wird. Diese Angst können wir ihnen nehmen.
Liebe Grüße Euer Wolfgang Eder
Bundesinnungsmeister
Fotos:© WKSTMK Sparte Gewerbe und Handwerk